Und die Karies führt unbehandelt immer zu Zahnverlust!
Mit der entsprechenden Vorbeugung kann man aber die Entstehung von Karies vermeiden. Nach Beseitigung der Karies muss der Zahn mit einer Füllung versorgt werden. Sind die Kariesbakterien schon tief in die Zahn vorgedrungen, bleibt oftmals nur die Wurzelbehandlung um den Schmerz zu beseitigen. Karies kann schon bei den Milchzähnen auftreten und führt unbehandelt zu einem frühzeitigem Zahnverlust.
Positiv zeigt sich, dass die Zahngesundheit im deutschen Sprachraum in den letzten zehn Jahren weitaus verbessert werden konnte. Dies ist letztendlich durch großangelegt Aufklärungsaktionen der Zahnärzte und auf Vorbeugemaßnahmen zurückzuführen.
Wie entsteht eigentlich die „Karies“?
Zahnverfärbungen entstehen durch die Einlagerung von Farbpigmenten wie zum Beispiel aus Tabak, Tee oder Rotwein und haben nicht unbedingt etwas mit Karies zu tun. Mangelnde Mundhygiene, unausgewogene Ernährung und schwacher Speichelfluss bahnen den Karies-Erregern (Keimen – Bakterien) den Weg:
Die Ursachen
Wer seine Zähne nicht regelmäßig pflegt, riskiert, dass sich Beläge bilden, in denen massenhaft Karies auslösende Keime siedeln. Diese Beläge kann man morgens mit der Zunge fühlen, der Zahnarzt kann sie auch eindrucksvoll durch Anfärben sichtbar machen. In ihnen entstehen die Säuren, die den Zahnschmelz schädigen.
Besonders gerne halten sich die Keime in Klüften und Grübchen auf der Kaufläche und in den Zahnzwischenräumen auf, also dort, wo sie sich vergleichsweise ungestört entwickeln können. Auch an Zahnfleischrändern und unter schlecht sitzenden Kronen entsteht dieser widerstandsfähige Zahnbelag.
Da die Bakterien Kohlenhydrate zu Säure umwandeln, fördert der häufige Verzehr von leicht zu vergärendem Zucker (Haushalts-, Frucht- und Milchzucker) in klebrigen Süßigkeiten, Lebensmitteln oder Getränken die Kariesbildung. Säurehaltige Nahrungsmittel wie Obstsäfte oder Früchte greifen den Zahnschmelz zusätzlich an.
Wer zu wenig trinkt, zu selten feste Lebensmittel wie Vollkornbrot und Rohkost kaut oder von Stress geplagt ist, produziert zu wenig Speichel. Dieser schützt jedoch eigentlich unsere Zähne, denn der Speichel reinigt die Zähne, indem er Nahrungsmittelreste von der Zahnoberfläche fortspült. Außerdem neutralisiert er mit seinem pH-Wert im schwach basischen Bereich aggressive Säuren, die die schützende Schmelzschicht aus ß-tri-Calziumphosphat angreifen. Und er versorgt die Zähne mit jenen Mineralien, die möglicherweise ein vorangegangener Säureangriff herausgelöst hat.
Kurz gesagt
Die Karies ist ein Abbau von Mineralstoffen aus dem Zahnschmelz. Dadurch entsteht ein Loch im Zahn. Verursacht wird dieser Mineralstoffabbau durch Bakterien, die im Zahnbelag enthalten sind. Bakterien bilden aus dem Zucker (Kohlenhydraten) der Nahrung Säuren. Diese Säuren dringen in den Zahnschmelz ein und zerstören ihn. Bildet sich Karies an den Rändern von Füllungen (Plomben), spricht man von Sekundärkaries.
Die Vorbeugung
Die wichtigsten Maßnahmen zur Kariesvorbeugung sind die richtige und regelmäßige Zahnpflege sowie regelmäßige Kontrollbesuche (alle 6 Monate) beim Zahnarzt. Eine Gesunde und ausgewogene Ernährung trägt zudem zu dem Gesunderhalt der Zähne bei. Es gibt zwar keine spezielle Ernährungsform, die Karies verhindern kann, aber wenn der Konsum von zuckerhaltigen Nahrungs- und Genussmitteln eingeschränkt wird, beugt das der Entstehung von Karies deutlich vor. Fluoridhaltiger Medikamente ermöglichen zudem dem Zahn Fluorid in die Zahnsubstanz einzubauen. Eine Aufnahme von 0,06 mg Fluor pro Kilo Körpergewicht gilt als optimal. Fluor macht den Zahn deutlich widerstandsfähiger gegen den Angriff von Säuren und ist deshalb Karies hemmend.
Kinder ab dem vierten Lebensjahr und Erwachsene sollten sich mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta die Zähne putzen. Neben Fluortabletten und fluorhaltigen Zahnpasten gibt es auch fluoridhaltige Spüllösungen. Spezielle Fluoridlacke trägt der Zahnarzt im Rahmen einer professionellen Mundhygiene auf.
Aber Vorsicht!
Fluor kann sich auch in den Knochen einlagern und ist deshalb in hoher Dosierung eingenommen giftig. Es ist daher ratsam, die Dosierungsvorschriften der verschiedenen Präparate genau einzuhalten. Wird während der Zahnentwicklung mehr Fluor eingenommen als der empfohlenen Tagesdosis entspricht, kann sich die Zahnsubstanz verändern. Weiße Flecken auf der Zahnoberfläche sind typisch dafür.
Gegen Karies verursachenden Bakterien gibt es leider keinen vorsorglichen Impfschutz. Alle Mittel, die eine Immunisierung gegen Karies versprechen, können das Immunsystem nur allgemein stärken, haben aber keine ausgesprochene Wirkung gegen Karies.
Die Zahnversiegelung
Grübchen und Risse in der Zahnoberfläche sind sehr anfällig für Karies. Besonders Milchzähne haben diese unregelmäßige Oberfläche. Zu ihrem Schutz, kann der Zahnarzt diese mit einer dünne Schicht Kunststoff versiegeln. Eine regelmäßige Kontrolle ist dann aber unabdingbar! Denn unter einer defekten Versiegelung kann eine Karies, oftmals vom Patienten unerkannt, entstehen. Kinder, deren Milchzähne versiegelt wurden, haben um bis zu 80 Prozent weniger Karies als Kinder, deren Zähne nicht behandelt wurden.
Die Früherkennung
Karies tut im Anfangsstadium nicht weh! Bräunliche Verfärbungen oder auch helle Flecken auf den Zähnen weisen meist auf einen Mineralstoffverlust des Zahnschmelzes hin und sollten immer vom Zahnarzt untersucht werden.
Die Beschwerden
Ein kariöser Zahn reagiert in der Regel empfindlich auf heiß und kalt und auch auf süß. Schmerzen treten aber oft erst auf, wenn die Karies schon bis zum Zahnbein vorgedrungen ist und dann bleibt leider oft nur die Wurzelbehandlung als Versuch zum Zahnerhalt.
Die Diagnose
Der Zahnarzt untersucht die Zähne mit Hilfe einer Sonde und eines Spiegels. Störende Zahnbeläge und Zahnstein sollten vor der Untersuchung entfernt werden. Im Röntgenbild zeigt sich die Karies oftmals an Stellen, die bei der Inspektion der Munhöhle nicht, oder nur sehr schwer erkannt werden können. Um einen Hinweis über das individuelle Kariesrisiko zu haben, besteht die Möglichkeit die Speichelsekretionsrate und den pH-Wert des Speichels zu messen. Ist der Speichelfluss reduziert, ist das Kariesrisiko erhöht. Je höher der pH-Wert, desto besser können die Säuren der Bakterien ausgeglichen werden und desto höher ist der Kariesschutz (pH-Werte unter 4 deuten auf ein erhöhtes Kariesrisiko hin).
Mit dem Laserfluoreszenz-System steht ein neues Instrument zur Kariesdiagnose zur Verfügung. Das Laserlicht dringt in die Zahnoberfläche ein und zeigt dem Zahnarzt Veränderungen im Zahnschmelz deutlich an.
Die Behandlung
Der Zahnarzt hat je nach Ausdehnung und Lage der Karies und Beschwerden des Patienten verschiedene Möglichkeiten, den Zahn von der Karies zu befreien. In den meisten Fällen wird der Kariesherd mit dem Zahnbohrer oder Dental-Laser entfernt.
Reicht die Karies bis an den Nerv heran, ist eine örtliche Betäubung notwendig, um Schmerzen zu vermeiden. Ist auch der Wurzelkanal betroffen, muss eventuell eine Wurzelbehandlung vorgenommen werden. Relativ neu ist die Möglichkeit, die Karies mit chemischen Mitteln anzulösen, so dass sie nachher leichter, gegebenenfalls auch ganz ohne Bohren, entfernt werden kann.
Die Füllung
Für eine sorgfältige Behandlung sollte der Zahn möglichst „trocken“ sein, denn der Speichel kann die Eigenschaften der Füllmaterialien negativ verändern. Zum Trockenlegen werden Watterollen und ein Speichelsauger verwendet.
Die Füllung besteht in der Regel aus einer Unterfüllung und der entsprechenden Deckfüllung (Plombe). Damit das Zahnmark dadurch nicht gereizt wird, empfiehlt es sich bei sehr tiefen Löchern, die nahe an den Zahnnerv heranreichen, zur „Beruhigung“ des Nerven, ein Kalzium-Hydroxid-Medikament aufzutragen.
Das Kalziumhydroxid-Medikament bewirkt
- Eine Abtötung verbliebener Bakterien
- Eine Neutralisierung der von den Bakterien gebildeten Säuren
- Den Schutz des Zahnbeins
- Für die Zahnfüllungen kommen folgende Materialien in Frage
Zahnfarbene Komposite
- Glasionomerzemente
- Keramik
- Gold
Ist der Zahndefekt sehr groß, wird ein dünner Metallstreifen um den Zahn gelegt, um zu verhindern, dass das Füllungsmaterial unkontrolliert in die Zahnzwischenräme übertritt und das Zahnfleisch schädigt.
Wichtig! Füllungen dürfen den Zusammenbiss (Okklusion) nicht stören.
Haben Sie noch Fragen? Wir beraten unsere Patienten auf Wunsch ausführlich über mögliche Füllungsalternativen und unterrichten Sie selbtverständlich vor der Behandlung über eventuell selbst zu leistende Kosten.