Warum schnarcht man eigentlich?

Schnarchen entsteht immer dann, wenn die oberen Atemwege verengt oder sogar kurzzeitig verschlossen sind. Meistens liegt das an einer Erschlaffung der Zungen- und Rachenmuskulatur. Das Schnarchen belastet meist nicht nur die Partnerschaft, es kann auch Ausdruck einer bedeutenden Erkrankung sein!

Aus jedem zunächst harmlosen Schnarchen kann sich im Verlauf der Zeit eine „Schlafapnoe“  (ein vollständiger sekunden- bis minutenlanger Verschluss der Atemwege)  entwickeln, welche zu Atemaussetzern führt.

Steigt der Co2-Spiegel im Blut an, so schlägt das Gehirn Alarm und weckt den Körper, um weiterzuatmen. Diese durch den Schlafenden unbemerkten, aber permanenten Schlafunterbrechungen haben aber unangenehme Folgen wie, die Tagesmüdigkeit, den Sekundenschlaf (am Steuer eine Katastrophe), eine Konzentrationsschwäche, oder Vergesslichkeit und Zerstreutheit. Auch die Risiken für erhöhten Blutdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt steigen deutlich an. Die Statistiken sprechen hier für sich. Schlafapnoeiker leben durchschnittlich etwa 7 Jahre kürzer als der Bevölkerungsdurchschnitt!

Die Untersuchung

Die Ursachen des Schnarchens müssen gründlich abgeklärt werden. In enger Kooperation mit Schlafmedizinern, wird hier zunächst eine ambulante Polygrafie gemacht. Dazu bekommt man ein Gerät (Größe wie ein tragbarer CD-Player) mit nach Hause und legt einige Messsensoren über Nacht an. Die Ergebnisse geben dann eine gute Orientierung an welcher Form des Schnarchens Sie leiden. Unter Umständen ist es danach auch ratsam eine Nacht im Schlaflabor zu verbringen.

Die Behandlung

Weiß man was das Schnarchen verursacht, kann auch eine wirksame Behandlung erfolgen. Häufig kann man auch selber viel dazu tun, wie etwa den Abbau von Übergewicht, die Einschränkung von Medikamenten, Alkohol- und Nikotingenuss, sowie eine Änderung der Schlafgewohnheiten.

Bei der Behandlung des „einfachen Schnarchens“ und der häufigen leichten Schlafapnoe hat sich vor allem die so genannte „Unterkieferprotrusionsschiene“ bewährt, die nachts getragen wird. Sie ist eine Zahnschiene, die nur von einem Zahnarzt, der sich auf das Gebiet der Schlafmedizin spezialisiert hat individuell angefertigt werden sollte. Sie zieht den Unterkiefer samt der mit ihm verbundenen Weichteile leicht nach vorne, und ermöglicht nun genug Raum zum ruhigen Atmen. In den meisten Fällen ist dies die effektivste und zugleich komfortabelste Methode. Sie wird von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin bei einfachem Schnarchen oder leichter Schlafapnoe empfohlen. In Einzelfällen können auch Körperlagerungsgeräte, Zungenmuskeltrainer, Nasenpflaster und Nasentropfen eingesetzt werden, gegebenenfalls in Kombination mit der Schiene.

Bei mittelschwerer bis schwerer Schlafapnoe werden Ihnen Schlafmediziner gegebenenfalls auch noch andere Methoden der Therapie (Maskenbeatmung, evtl. Operation) vorschlagen.

Die Kosten

Je nachdem, um welche Form des Schnarchens es sich handelt, unterscheidet sich auch die Kostenübernahme durch die Krankenversicherungen.

In Fällen einfachen Schnarchens, wenn keine „richtige Schlafapnoe“ besteht, werden die Kosten weder von den gesetzlichen noch von den meisten privaten Krankenversicherungen getragen.
Geht das Schnarchen mit einer Schlafapnoe einher, werden die Kosten erfahrungsgemäß von den meisten gesetzlichen und privaten Kassen zumindest teilweise erstattet. Die Erstattung variiert dabei je nach Krankenkasse, Behandlungsmethode und Aufwand.

Vor der Anfertigung einer „Unterkieferprotrusionsschiene“ erhalten Sie einen detaillierten Heil- und Kostenplan. Bitte beachten Sie, dass hier die Kostenerstattung nicht automatisch erfolgt, sondern bei den gesetzlichen Krankenkassen nur nach vorheriger Genehmigung. Auch Privatpatienten sollten die Erstattungsfähigkeit vorab klären, um die Höhe ihres Eigenanteils zu kennen.

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