Das sollten Sie unbedingt bei Implantaten beachten!

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Die Osteoporose kann eine Einheilung von Implantaten negativ beeinflussen!

Auch Medikamente, wie etwa die Bisphosphonate, können hier massive Probleme mit sich bringen!

Der Bundesverband der implantologisch tätigen Zahnärzte in Europa (European Association of Dental Implantologists, BDIZ EDI) weist anlässlich des Weltosteoporosetags auf die Risiken hin, die von manchen Medikamenten ausgehen, wenn Implantate im Knochen einheilen sollen. Intravenös verabreicht, können sog. Bisphosphonate den Knochenstoffwechsel verlangsamen und die Einheilung von Implantaten behindern.

Die zahnärztliche Implantologie ist mit Erfolgsraten über 90 % das bei weitem erfolgreichste Gebiet beim Ersatz von Körperteilen. Die Einheilung der Implantate, die als künstliche Zahnwurzeln den Zahnersatz tragen, ist allerdings abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten. „Vor der Implantation ist schon bei dem geringsten Zweifel eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt notwendig“, so Christian Berger, Präsident des BDIZ EDI.

Bisphosphonate werden seit über 20 Jahren erfolgreich bei Knochentumoren, Kalziumüberschusssyndrom, Morbus Paget, aber auch bei Osteoporose und anderen Knochenstoffwechselstörungen eingesetzt. Inzwischen lässt eine Vielzahl von Studien darauf schließen, dass hohe Dosen von Bisphosphonaten bei der Behandlung von Tumoren und Osteoporose zu Osteonekrose (Absterben von Knochenzellen) führen können. Der dadurch verlangsamte Knochenstoffwechsel kann auch die Einheilung von Implantaten behindern. Diese Position des BDIZ EDI wird durch die jüngste wissenschaftliche Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) bestätigt. Solche Patienten bedürfen einer intensivierten Betreuung und Nachsorge.

„Nicht immer ist den Patienten bewusst, ob sie solche Medikamente erhalten oder erhalten haben, weil diese Arzneimittel oft intravenös verabreicht werden“, sagt Dr. Jörg Neugebauer, Vorstandsmitglied im BDIZ EDI und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität zu Köln. „Bei den intravenös verabreichten Präparaten, die zur Therapie bösartiger Knochentumoren verordnet werden, sind Halbwertszeiten von bis zu 10 Jahren in der Literatur angegeben. Bei den oral verabreichten Präparaten sollen die Halbwertzeiten geringer sein – auch der negative Effekt oraler Einnahme z. B. bei Osteoporose wird wesentlich geringer eingestuft.“ Nach Absetzen der Medikamente kann der für die Implantation schädliche Einfluss der Bisphosphonate noch lange nachwirken. Hinweise auf die Zugehörigkeit zur Gruppe der Bisphosphonate liefert die Endung „…dronat“ oder auch „…dronsäure“ am Namen des Medikamentenwirkstoffs.


Quelle: BDIZ EDI-Pressestelle www.bdizedi.org